Mittwoch, 17. August 2011

China ist aufgebracht


In die Dollar-Druckmaschinen kommen erst einmal die Schwänze

China ist aufgebracht. Nach der Herabstufung der Kredit-Würdigkeit der USA fürchten sie um den Wert ihrer US-Staatsanleihen. China kritisiert die Ausgaben-Politik der USA, die Geldverschwendung, den Mangel an Disziplin und den Fluchtweg der USA, die Welt mit Dollars zu überschwemmen. 


Ich war den Chinesen mit meiner Kritik lange voraus und muss nun die gleiche Bild-Persiflage von damals nochmals auftischen. Damals, am, 2. APRIL 2009, schrieb ich u. a.:
  • Gewaltige Mengen von Schuld-Derivaten aus den USA ohne reale Inhalte wurden als verunklärte Pakete mit gelogenen Gewinn-Versprechungen schneeballartig und betrügerisch in den Finanzmarkt gepumpt, von gekauften Rating-Agenturen behandelt und von gierigen europäischen Privatbanken, Landesbanken und System-Banken in Massen aufgekauft, um sie ungeprüft gewinn-bringend an Ahnungslose weiterzuempfehlen. Dieses war der erste Streich.
  • Nun werden einfach Dollar gedruckt, die Leitwährung Dollar ausgedünnt, damit andere Staaten wie China und die vereinigten Emirate, auch Russland, indirekt die Schulden-Politik der USA mitbezahlen. Sie alle wollten an den Zinsen von US-Staatsanleihen verdienen und Bank spielen. Dieses ist nun der zweite Streich.
  • Das schlaue Finanz-System der USA soll nun den derzeitigen G-20-Finanz-Gipfel möglichst unbeschadet überstehen. Dieses ist der dritte Streich.
Der smarte Präsident der USA, den ich gleich als Schulden-Hasardeur erkannte und der nun leeres Zeug redet, "Wir bauen unserer Land wieder auf, gleich jetzt", "die USA bleiben ein AAA-Land" etc ging mit seinen teils frischen Ideen den falschen Weg im Glauben, alles sei finanzierbar. Hätte er aber seine Pflicht erfüllt und die Ausgaben radikal gekürzt, dann würde er heute vermutlich nicht mehr leben; dann wäre er bereits ermordet worden wie Kennedy.


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Nachtrag am 15/Sept/2011

Vorsicht SALAT, Vorsicht FAST-FOOD hatte ich gestern geschrieben, Die "King-Burger" Obamas erreichten Europa nicht mehr, landeten im Atlantik. Europa wird inzwischen von China vereinnahmt. China wendet sich von den USA etwas ab, ist leid, seinen Drachen-Schwanz in der Dollar-Presse zu sehen, siehe das Bild oben.

Die große Chance für Europa wird noch nicht so ganz verstanden. China will investieren, einzelne Staats-Anleihen kaufen, am liebsten aber Euro-Bonds, denn das Äquivalent zum Dollar sind nicht italienische Anleihen oder gar griechische Anleihen, sondern Europa-Anleihen, die es noch nicht gibt, aber vielleicht jetzt geben wird. Mein Internet-Schreibtisch vRhein und ich favorisieren heute eine EURO-BONDS-Lösung ohne das jetzige Griechenland, das erst seine Insolvenz hinter sich bringen und neues Vertrauen aufbauen muss - wenn das Land seine Reformen nach einigen Jahren vielleicht beendet haben wird, um auf eigenen Füßen zu stehen und das Schmarotzen hinter sich gelassen hat. EURO-BONDS nach einer geordneten Insolvenz Griechenlands, die den dann übrigen schwächeren und stärkeren Ländern der Euro-Zone nützen und nicht mehr schaden, stehen auf einem besseren Fundament. So will es auch China. Sie merkten die Absicht der Griechen und wohl auch der Italiener und sind verstimmt, rudern etwas zurück.

Nachtrag 25/Sept/2011
Eine Insolvenz Griechenlands kann im Rahmen des Euro abgewickelt werden und erfordert keine Neuauflage der Drachme. Ebenso kann ein Schulden-Schnitt erfolgen. Griechenland möchte gerne 50 Prozent der Schulden erlassen haben. Geht nicht! Aber die 50 Prozent der Verschuldung kann "auf Eis gelegt" werden, bis sich Griechenland genügend erholt haben wird. Dieses Verfahren würde den "Bad Banks" entsprechen, wo Ramsch-Papiere ausgelagert sind.


Nachtrag 17/Sept/2011

Der recht junge "Wilde" mit dem gewinnenden Lächeln und dem stets selbstbewussten Abgang, Wirtschafts-Minister Rösler, mausert sich zu einer deutschen Stabilität-Garantie und verweist auf das Urteil des Bundes-Verfassungs-Gerichtes, Euro-Bonds seien nicht möglich, sie seien nun gegen die Verfassung. Dabei übersieht er drei Dinge. 
  1. Euro Bonds können keine nationale Herausgabe eines einzelnen Euro-Landes sein. 
  2. Neben Euro-Bonds würden weiterhin nationale Staats-Anleihen existieren, die sich an den freien Markt wenden. Sie müssen sogar parallel heraus gegeben werden können, um den wirtschaftlichen Stand objektiv testen zu können.
  3. Der Rettungsfonds EFSF ist der falsche Weg, wenn Deutschland überproportionale Garantien tragen muss. Der Fond sollte nach Euro-Bonds erneut überlegt und eventuell als überflüssig verworfen werden.
Die beiden ersten Punkte hängen ursächlich zusammen, wenn der Erhalt von geliehender Wertschöpfung aus Bonds von einem Land beantragt werden muss und über die Verwendung des günstigen Geldes zentral entschieden wird. Vor allem muss die Bewilligung an Bedingungen geknüpft sein, die dem Antrags-Land hilft, seine Wirtschaft auf die Beine zu stellen. Die Mittel dürfen nicht einfach verkonsumiert werden und in wenig effektiven und viel zu großen nationalen Verwaltungen "verschwinden". Die zurzeit in Griechenland tätige "Task-Force" könnte sich zu einem wirksamen Instrument entwickeln. Europa hat also die Gelegenheit, an Griechenland "üben" zu können. Dazu würde auch eine kurzfristige tatsächlich Insolvenz Griechenlands gehören, die zum Beispiel nächsten Monat eintreten könnte. Kein Beinbruch! Vielmehr eine Erfahrung, wie sie etwa das Land Kalifornien unter Schwarzenegger gemacht hat. Ausprobieren!

Geld aus Euro-Bonds sollten ein Disziplinierungs-Mittel der EZB werden, Drosselung und Wirtschafts-Beratung im Zusammenarbeit mit einer Europäischen Finanz-Institution eingeschlossen. Sie sollten von der EZB heraus gegeben werden. International wartet man auf Europa-Staatspapiere. Damit gewänne Europa an Profil, nachdem es in Breslau bereits Selbst-Bewusstsein gezeigt hat.

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