Montag, 2. Januar 2012

Zehn Jahre Euro: die Schulden-Schule. Ist der Euro schuld?





Wie komme ich aus meinen Schulden raus, wie da raus! Wir dachten: "Der Staat macht es doch auch!" Ist der Euro schuld?

Die europäischen Staaten-Verschuldungen sind nicht allein das Problem. Auch Privat- und Firmen-Verschuldungen spielen eine wesentliche Rolle; ihnen stehen aber Vermögen gegenüber. Im Laufe der Zeit hat sich eine Verschiebung ergeben. Mehr öffentliche Verschuldung bedeutete auch Vermögen-Zuwachs vieler privater Anleger. Japan beispielsweise ist hauptsächlich bei seinen eigenen Bürgern verschuldet. Eine gute Fiskal-Politik muss verhindern, dass Inflation diese Investitionen dahin schmelzen lässt. Einige nationale Notenbanken in Europa und vor allem die EZB werden zurzeit hervorragend geführt, so dass berechtige Hoffnung auf "konzertierte Aktionen" im Sinne zukünftiger Euro-Stabilität besteht (am 3/Januar/2012 ergänzter Absatz).

21/Nov/2011 schrieb ich:
Was wäre nun richtig, wenn so viel falsch gemacht wird? Richtig wäre nun in dieser Situation, den Euro mental von Europa zu trennen und zu einer offenen Qualitäts-Währung zu machen, die ein implementiertes selbstheilendes Regelwerk hat, zu dem sich Parlamente bekennen müssen, wenn sie teilnehmen. Je nach dem ob eine solche Qualität gelingt, die auch die Staatsschulden durch einen Automatismus reduziert, kann eine solche Währung auch offen sein für die Teilnahme von Nationen außerhalb Europas.
10/Dez/2011 schrieb ich
  • Die Beschränkung des Euro auf eine sachliche und auch offene Qualitäts-Währung, die ihre Schulden abbaut.
  • Die allmähliche Reduzierung von Staats-Schulden durch einen implementierten Automatismus im Regelwerk. Bisher beschränkt sich der angestrebte Automatismus auf eine Bremse gegen Neuverschuldung.
  • Die völlig falsche Sichtweise auf Europa durch die Brille fiskalischen Fehlverhaltens. Die Sichtweise auf die kulturellen und universellen Stärken Europas fehlt.

Auch an anderen Stellen stehen Teile dieses Konzeptes. Das Splitting hat mit den Ereignissen zu tun, die ungeordnet jeden Tag aktuell sind. Die beiden Zitate genügen aber, um zu zeigen, dass meine Ideen offenbar aufgegriffen wurden. 


Der französische Zentralbankchefs Christian Noyer prognostizierte nämlich gestern, am 1/Jan/2012, dass der Euro zur weltweiten Leitwährung aufsteigen kann, die wichtigste Währung werden kann, wenn sich die teilnehmenden Länder auf eine gemeinsame Wirtschaft-Politik und einen straffen Haushalt-Pakt einigen.

Rund einen Monat nach meinem Konzept hat "europäische Intelligenz" reagiert. Als ich am 21/Nov/11 und 10/Dez/11 meine Vorstellungen aufschrieb, tendierten die gesamte Politik und die gesamten Wirtschaft-Beratung-Unternehmen zu einer möglichen Rückkehr zu nationalen Währungen. Dagegen stemmte ich mich und öffnete die Perspektive auf einen Länder-unabhängigen globalen Euro. Gleichzeitig trennte ich ihn von der Europa-Nostalgie ab und bemängelte, dass der Euro mit falschen europäischen Vorstellungen verklebt sei. Das ganze Konzept war ein Befreiung-Schlag. Ich gab der Euro-Währung eine Zukunft, eben weil sie nicht an Länder gebunden ist, sondern weil sich Länder an ihn binden und sich entsprechend verpflichten.

Die "überraschende" Vision des französichen Zentralbankchefs dreht das Schiff nun ebenfalls in eine hoffnungsvolle Zukunft-Perspektive. Wer will nun behaupten, der Internet-Schreibtisch vRhein hätte keine Wirkung? Überraschende Argumente, die logisch sind, haben immer Wirkung und finden ihren Weg, auch wenn es manchmal etwas dauert, ehe sie greifen. 3/Januar/2012: Über die guten Chancen "europäischer Intelligenz" im Gegensatz zur nationalen Intelligenz hatte ich an mehreren anderen Stellen geschrieben.




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